Es gibt zwei Arten zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines. Ich glaube an Letzteres. (Albert Einstein)

Donnerstag, 22. November 2012

Nebelzeiten

Irgendetwas war heute Morgen anders - es war so still, man hörte keine Geräusche.
Der Blick aus dem Fenster zeigte dichten Nebel...
 
 Aus: Ferdinands Zauberwelt
Der Novembertag

Verschlafen reibt sich der kleine Ferdinand die Augen. `Warum ich nur so müde bin`, denkt er sich und klettert mühsam aus seinem duftendem Moosbett in einem alten Baum im Wald an einer Lichtung. Ferdinand ist ein kleiner Marienkäfer, der in einem verzauberten Wald viele Freunde hat und die spannendsten Abenteuer erlebt.
Nur heute gelingt es ihm nur schwer aus dem Baum zu krabbeln. Er wischt sich immer wieder über die Augen,`was ist das denn?`Dichte fast undurchsichtige Schleier wehen über die Lichtung, es ist ganz still.
Ferdinand ruft seine kleine Freundin die Kohlmeise und sie kommt auch unlustig angeflattert. Ganz aufgeregt zeigt er ihr was er gerade entdeckt hat. `Ach was`, winkt sie müde gähnend mit einem Flügel ab, `das ist der Nebel, der kommt jedes Jahr`, und weg war sie wieder. `Nebel? Ist das Besuch? Bleibt der lange?`
Ferdinand hat viele Fragen und ganz wohl fühlt er sich auch nicht angesichts der feuchten Kühle, die von den Schleiern zu ihm herüber weht. Er läuft ein Stück die Lichtung entlang zu dem ältesten Baum im Wald.
Mächtig steht er da mit rissiger Rinde und viehlen Höhlen im uralten Stamm. Ganz oben wohnt eine Eule, sie ist sehr weise und kennt jeden und weiß alles was im Wald passiert.
Ferdinand klettert mühsam zu ihr hoch. Sie zieht eine Augenbraue hoch, sagt aber nichts. Ganz ausser Atem erzählt er ihr was er gesehen hat. Die Eule zieht langsam ihren kalten Fuß ein und stellt sich auf den anderen. `Ja`sagt sie mit ihrer unglaublich sanften Stimme, `die Nebel kommen jedes Jahr und jetzt im November überall. In den Schleiern sind Feen und gute Geister, die durch ihren kühlen Hauch der Natur sagen, dass es Zeit ist sich auf den Winter vorzubereiten. Auch den Menschen, die sie noch verstehen können, sagen diese Nebel dass es Zeit ist langsamer zu werden, leise, sich zurück zu ziehen, nach innen zu schauen, etwas zu träumen... und für die Natur heißt das auch schlafen. Und du kleiner Ferdinand, solltest auch in dein Bettchen krabbeln unddeinen Winterschlaf halten.
`Danke`sagt sagt Ferdinand noch leise bevor er versucht so schnell es ihm möglich ist, nach Hause zu kommen. Scheu fällt sein Blick auf die Nebelschleier, es schien ihm sie flüstern, doch er war sooo müde und kuschelte sich tief in sein warmes Moosbettchen und schlief sofort ein.
Leiser Gesang von der Lichtung begleitete seinen Schlaf.
                                                                                           (Anthea Cara)



Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.
                                                                 (Christian Morgenstern) 
 
Wünsche Euch Allen ein paar gemütlich Stunden im Warmen
                                                                                    
                                                                                 Brigitte


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